Die Entwicklung des Getreideanbaus ist mit der Kulturgeschichte des Menschen eng verbunden. Erst als Jäger und Sammler sesshaft wurden und mit der Feldbestellung begannen, entstanden Hochkulturen. Die ältesten - seit fast 8000 Jahren bekannten - Zubereitungsarten von Getreide sind der Brei und der Fladen. Getreidebrei dabei handelt es sich um ganze oder zerstoßene Körner, die mit Wasser angerührt werden - wird noch heute von einem großen Teil der Erdbevölkerung täglich gegessen. Die Fladenbrote entstanden, als die Getreidebreie auf erhitzten Steinen ausgebacken wurden. Der bei uns übliche Brotlaib wurde wahrscheinlich schon etwa 2000 vor Christus im Orient durch Zusatz von Triebmitteln wie Hefe oder Sauerteig geformt. Bis zum 16. Jahrhundert wurde als Brotgetreide überwiegend Gerste verwendet, heute dagegen, insbesondere in Industrieländern, vorwiegend Weizen und regional auch Roggen. Andere Getreidearten wie Buchweizen (Buchweizen ist botanisch gesehen keine Getreideart, sondern ein Knöterischgewächs; es zählt aber rechtlich zu den Getreidearten), Hirse und Mais werden hauptsächlich in Ländern der Dritten Welt verbraucht, wobei Hirse in diesen Ländern auch heute noch das am meisten verwendete Getreide ist.
Brot hat seit der industriellen Entwicklung und Verbesserung der Einkommen als relativ billiges und gut sättigendes Grundnahrungsmittel an Bedeutung verloren. Noch vor 100 Jahren war der Brotverbrauch bei uns mehr als doppelt so hoch wie heute. Doch viele Verbraucher besinnen sich wieder des Lebensmittels Brot - sei es aus gesundheitlichen Gründen oder sei es aus geschmacklichen Gründen, wobei die Sortenvielfalt hierzulande nahezu keine Wünsche offen lässt.
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Fachverband Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks